Feta in Griechenland

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  Herkunft, Herstellung, Geschmack & Tipps

Feta gehört zu Griechenland wie Sonne und Meer.
Er ist der bekannteste griechische Käse – cremig, würzig und leicht salzig – und steht in fast jeder Taverne auf dem Tisch. Ob im Salat, in der Ofenform oder als kleine Vorspeise: Feta ist das Herz der griechischen Küche.

Doch Feta ist mehr als nur ein Stück Käse. Hinter ihm steckt eine jahrtausendealte Tradition, eine geschützte Herkunftsbezeichnung und viel Handarbeit.


Was ist Feta eigentlich?

Feta ist ein weißer Salzlakenkäse, der traditionell aus Schafs- und Ziegenmilch hergestellt wird.
Er wird nicht gepresst oder reift mit Rinde, sondern lagert mehrere Wochen in Salzlake.
Dadurch erhält er seinen typischen Geschmack – mild bis würzig, mit cremiger, leicht bröckeliger Textur.

Das Wort Feta bedeutet auf Griechisch „Scheibe“.
Der Name entstand wahrscheinlich im 17. Jahrhundert, als der Käse erstmals in Scheiben geschnitten und in Fässern gelagert wurde.


Geschützte Herkunft (PDO): Echter Feta kommt nur aus Griechenland

Seit 2002 ist Feta ein geschütztes Produkt der EU mit der Bezeichnung
„Protected Designation of Origin (PDO)“ / „Προστατευόμενη Ονομασία Προέλευσης (ΠΟΠ)“.

Das bedeutet:

  • Nur Käse, der in Griechenland hergestellt wird

  • aus Schafs- oder max. 30 % Ziegenmilch

  • und in bestimmten Regionen produziert wird
    darf den Namen „Feta“ tragen.

Käse aus Kuhmilch oder aus anderen Ländern darf sich nicht Feta nennen – sondern nur „Salzlakenkäse“ oder „Käse nach Feta-Art“.


Herkunft & Regionen

Echter Feta wird in bestimmten Gebieten hergestellt – vor allem dort, wo seit Jahrhunderten Schafzucht betrieben wird.

Die wichtigsten Regionen:

  • Thessalien (Larisa, Trikala)

  • Epirus (Ioannina)

  • Makedonien (Drama, Serres, Florina)

  • Zentralgriechenland (Evrytania)

  • Peloponnes (Achaia, Arkadien)

  • Lesbos & Euböa (Evia)

Kreta produziert zwar hervorragende Schafskäse, darf sie aber nicht als „Feta“ bezeichnen – dort heißen sie Kefalotyri oder Graviera.


Herstellung von Feta – traditionelle Methode

Die Herstellung folgt bis heute einem ähnlichen Ablauf wie vor Jahrhunderten.

  1. Milchgewinnung:
    Meist Schafsmilch (oft von kleinen Herden, die frei grasen), manchmal gemischt mit bis zu 30 % Ziegenmilch.
    Keine Kuhmilch!

  2. Gerinnung:
    Die Milch wird erhitzt, Lab hinzugegeben, und die Masse gerinnt.

  3. Schneiden & Formen:
    Die Käsemasse wird geschnitten und in eckige Formen gefüllt, damit die Molke ablaufen kann.

  4. Salzen & Reifen:
    Nach 24 Stunden wird der Käse in Salzlake gelegt – dort reift er mindestens 2 Monate, viele Produzenten lassen ihn bis zu 6 Monate lagern.

  5. Lagerung:
    Früher in Holzfässern, heute oft in Edelstahlbehältern – das traditionelle „Fass-Feta“ (βαρελίσιος φέτα) gilt als besonders aromatisch.


Geschmack & Textur

Feta schmeckt leicht salzig, aromatisch, milchig und frisch – mit einem feinen Säureton.
Die Textur ist fest, aber cremig und zerfällt beim Schneiden in typische Brocken.

Der Geschmack hängt stark ab von:

  • der Region (z. B. Bergmilch in Epirus = kräftiger Geschmack)

  • der Reifezeit (jung = mild, alt = intensiv)

  • der Milch (reine Schafsmilch = würziger, mehr Ziegenmilch = kräftiger)


Feta in der griechischen Küche

Feta ist das vielseitigste Lebensmittel Griechenlands.
Er wird kalt, warm, gebraten, gebacken, zerbröselt oder pur gegessen – es gibt unzählige Varianten.

Klassiker: Griechischer Salat (Choriatiki)

Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Oliven, Feta und Olivenöl – einfach, aber perfekt.
Feta wird in großen Scheiben obenauf gelegt, nicht zerkrümelt.

Gebackener Feta (Feta sto Fourno)

Ein Stück Feta in Folie mit Tomaten, Paprika, Chili und Olivenöl im Ofen – warm, würzig, leicht scharf.

Feta Saganaki

Feta wird in Mehl gewendet, kurz in der Pfanne gebraten und heiß serviert – oft mit Honig und Sesam.

Spanakopita

Blätterteigpastete mit Spinat und Feta, typisch für ganz Griechenland.

Bougatsa mit Feta

In Nordgriechenland beliebt: Blätterteigtaschen mit Feta-Füllung – herzhaft, ideal zum Frühstück.

Feta im Teig oder auf Pizza

Auch in modernen Tavernen findet man Feta auf Pizza, Pasta oder sogar Burgern – er ist allgegenwärtig.


Feta & Gesundheit

Feta ist reich an:

  • Eiweiß

  • Kalzium & Phosphor

  • Vitamin B12

  • Milchsäurebakterien (fördern Darmflora)

  • Wenig Laktose (gut verträglich)

Er hat mehr Salz als andere Käsesorten, aber weniger Fett (ca. 20 %) als Hartkäse.
In Maßen gegessen ist Feta ein sehr gesundes Lebensmittel – besonders in Kombination mit Gemüse, Olivenöl und Vollkornbrot, wie in der mediterranen Ernährung üblich.


Wie man guten Feta erkennt

Viele Supermärkte bieten Feta an – aber Qualität und Geschmack variieren stark.

Darauf solltest du achten:

  • EU-Siegel „PDO / ΠΟΠ“ = echter Feta aus Griechenland

  • Herkunft: z. B. „Product of Greece – Region Thessaly“

  • Milchart: Schaf/Ziege, keine Kuh

  • Verpackung: in Salzlake (nicht vakuumgetrocknet)

  • Farbe & Struktur: leicht cremeweiß, nicht schneeweiß, mit feinen Poren

  • Geschmack: leicht salzig, nie bitter oder säuerlich

Guter Feta riecht mild, nicht streng, und zerfällt beim Schneiden in unregelmäßige Stücke.


Bekannte Marken & Produzenten

In Griechenland gibt es hunderte kleine Käsereien, aber auch große Produzenten, die exportieren.

Bekannte Marken:

  • Dodoni (Epirus) – weltweit bekannt, aromatisch, ausgewogen

  • Epiros – cremig, mild

  • Kolios – klassisch, weit verbreitet

  • Mevgal – kräftig, beliebt für Fass-Feta

  • Olympos – mild, cremig, perfekt für Salate

Viele kleine Bauern verkaufen Feta auch direkt auf Märkten oder in Dorfläden – dort ist der Geschmack oft intensiver.


Feta und andere griechische Käse

Griechenland produziert viele verschiedene Käsesorten – Feta ist nur der bekannteste.

Käse Milch Geschmack Verwendung
Feta Schaf/Ziege salzig, cremig Salate, Ofengerichte
Graviera Schaf mild, nussig reibbar, zum Braten
Kefalotyri Schaf/Ziege kräftig, würzig gerieben, Saganaki
Manouri Schaf/Ziege (Molke) mild, weich Desserts, Salate
Mizithra Schaf/Ziege frisch, körnig süß oder salzig
Anthotyro Schaf/Ziege leicht, mild Frühstück, Backen

Ein Artikel über „Griechische Käsesorten“ lässt sich ideal mit diesem Feta-Text intern verlinken.


Feta im Alltag der Griechen

Für viele Griechen ist Feta kein Luxusprodukt, sondern Alltagsnahrung.
In fast jedem Haushalt steht ein Stück Feta im Kühlschrank – so selbstverständlich wie Brot oder Olivenöl.
Er wird zu fast jeder Mahlzeit gegessen:

  • morgens mit Brot,

  • mittags im Salat,

  • abends als Beilage.

Viele Familien kaufen Feta lose auf dem Markt, nicht verpackt – frisch aus dem Fass, in Salzlake.
Er wird meist in Stücke geschnitten, leicht mit Olivenöl beträufelt und mit Oregano bestreut – einfach, klassisch, griechisch.


Tipps für Reisende

Wenn du in Griechenland bist, probiere Feta direkt in einer Taverne oder Markthalle.
Die Qualität ist oft deutlich besser als im Ausland.

Empfehlenswerte Orte:

  • Ioannina (Epirus): traditionelle Käsereien mit Feta-Verkostung

  • Kalamata (Peloponnes): Feta und Olivenöl-Kombinationen

  • Lesbos: besonders mildes, cremiges Feta-Aroma

  • Thessalien: kräftiger Berg-Feta aus Schafsweidegebieten

Auf Bauernmärkten („Laiki Agora“) bekommst du Feta direkt vom Produzenten – meist günstiger und frischer als im Supermarkt.


Fazit: Feta – das weiße Gold Griechenlands

Feta ist mehr als ein Käse – er ist ein Stück griechischer Kultur.
Seit Jahrtausenden wird er nach ähnlichen Methoden hergestellt, und sein Geschmack steht sinnbildlich für die mediterrane Lebensweise: einfach, natürlich und voller Charakter.

Wer Griechenland besucht, sollte echten Feta probieren – am besten frisch, mit Olivenöl und etwas Brot.
Dann versteht man, warum dieser Käse zu den bekanntesten Exportgütern des Landes gehört – und warum er in Griechenland immer noch am besten schmeckt.

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