Natur, Wandern & wilde Landschaften
Griechenland ist mehr als Sonne, Strand und Inseln: Das Land besitzt eine überraschend vielfältige Natur mit schroffen Gebirgen, Schluchten, Seen und Meeresschutzgebieten. In über zehn Nationalparks erlebst du alpine Gipfel, Pelikan-Seen, Schildkrötenstrände und die berühmteste Schlucht des Mittelmeers. Hier findest du die wichtigsten Nationalparks im Überblick – mit Tipps für Wanderungen, beste Reisezeit und hilfreichen Verhaltensregeln.
→ Berge in Griechenland ·
→ Vögel Korfu
→ Flamingos ·
→ Meeresschildkröten Griechenland
Überblick: Die wichtigsten Nationalparks
Nationalpark | Region | Besonderheiten |
---|---|---|
Olymp-Nationalpark | Makedonien | Höchster Berg (2.917 m), Mythen & Panoramawege |
Nord-Pindos (inkl. Vikos-Aoos) | Epirus | Braunbären, Steinbrücken, tiefe Vikos-Schlucht |
Samaria-Nationalpark | Kreta (Chania) | Berühmte Schlucht, „Eisernes Tor“, Kri-Kri-Ziegen |
Prespa-Nationalpark | Nordgriechenland | Zwei Hochgebirgsseen, Pelikane, stille Dörfer |
Parnassos | Zentralgriechenland | Tannenwälder, Höhlen, nah an Delphi |
Ainos (Kefalonia) | Ionische Inseln | Schwarze Tannen, Wildpferde, Inselpanoramen |
Sounion | Attika | Küstenpark mit Poseidontempel & Sonnenuntergängen |
Zakynthos (Marine Park) | Ionisches Meer | Schildkrötenstrände (Caretta caretta), Schutz-Zonen |
Oeta / Oiti | Mittelgriechenland | Eichenwälder, Orchideen, Thermalquellen |
1) Olymp-Nationalpark – Der Berg der Götter
Mit 2.917 m ist der Olymp das Dach Griechenlands. Gut markierte Wege führen von Prionia über die Hütte Spilios Agapitos Richtung Gipfel „Mytikas“. Im Frühsommer liegt in Rinnen noch Schnee; im Hochsommer sind die Grate trocken und aussichtsreich. Wildtiere: Gemsen, Greifvögel, Reptilien.
Beste Zeit: Juni–September. Tipp: Hüttennächtigung spart Höhenmeter.
2) Nord-Pindos & Vikos-Aoos – Steinbrücken & tiefe Schluchten
Die Region Epirus ist Griechenlands Wildnis: Wälder, Kalkfelsen, Flüsse. Die Vikos-Schlucht zählt zu den tiefsten Schluchten weltweit. Klassische Etappen starten in den Zagori-Dörfern Monodendri oder Mikro Papingo. Neben Wanderern lieben Ornithologen den Park – u. a. wegen Steinadlern und Geiern.
Mehr Naturthemen: Vögel in Griechenland
3) Samaria-Nationalpark (Kreta) – Die berühmteste Schlucht
16 km von Omalos nach Agia Roumeli: Schatten von Kiefern & Zypressen, verlassene Siedlungen und am Ende das spektakulär enge „Eiserne Tor“. Einlass meist Mai–Oktober. Rückweg per Boot nach Chora Sfakion oder Sougia.
Mehr Kreta: Samaria-Schlucht · Tiere auf Kreta
4) Prespa-Nationalpark – Pelikane & stille Seen
Grenzregion zu Albanien & Nordmazedonien. In den Feuchtgebieten leben Krauskopf- und Rosapelikan, Reiher, Fischotter. Ausgangsorte: Psarades, Agios Germanos. Ideal für Fotografie, Naturbeobachtung und ruhige Bootsfahrten.
5) Parnassos – Waldberge über Delphi
Tannenwälder, Karstquellen, Höhlen. Im Winter Skizentrum (klein, aber beliebt), im Sommer schattige Waldpfade. Kultur & Natur kombinieren: Morgens Delphi, nachmittags Rundweg durch die Korykische Grotte.
6) Ainos (Kefalonia) – Schwarze Tannen & Inselsicht
Der einzige Nationalpark der Ionischen Inseln. Charakteristisch sind die endemischen Abies cephalonica (Schwarze Tanne) und kleine Herden halbwilder Pferde. Bei klarer Sicht reicht der Blick bis Zakynthos & Ithaka.
7) Sounion – Küstenpark bei Athen
Nur 70 km südlich von Athen schützt der Park die Halbinsel um den Poseidontempel. Leichte Küstenpfade, Badebuchten, Sonnenuntergänge – ideal als Halbtagesausflug.
8) Zakynthos Marine National Park – Schildkröten schützen
Im Golf von Laganas nisten die gefährdeten Caretta-Caretta-Schildkröten. Strände wie Gerakas und Dafni sind streng reguliert: markierte Nester, begrenzte Bootswege, Nachtzugang eingeschränkt. Bitte nur mit zertifizierten Anbietern aufs Wasser.
Weiterlesen: Schildkröten Zakynthos · Tiere im Wasser
9) Oeta / Oiti – Orchideen & Quellen
Wenig bekannter Park zwischen Lamia und Delphi. Abwechslungsreiche Landschaft mit Eichenwäldern, Bächen, alpinen Wiesen. Frühling ist Blütezeit – ideal für Pflanzenfreunde.
Beste Reisezeit & Ausrüstung
- Frühling (April–Juni): Blüte, viel Wasser in Flüssen/Schluchten, mild.
- Herbst (Sept–Okt): stabiles Wetter, klare Fernsicht, wenig los.
- Sommer (Juli–Aug): heiß & trocken – Start früh am Morgen, viel Wasser mitnehmen.
Ausrüstung: Feste Schuhe, Sonnenschutz, Kopfbedeckung, 2–3 l Wasser, leichte Jacke im Gebirge, Karten/Offline-GPS.
Verhalten im Nationalpark
- Auf markierten Wegen bleiben, Nester/Horste nicht betreten.
- Kein Müll, keine laute Musik, Tiere nicht füttern.
- Feuer strikt verboten; Rauchen vermeiden.
- Boote in Meeresschutzgebieten nur in erlaubten Zonen.