Fasolada (griechisch: φασολάδα) gilt als das Nationalgericht Griechenlands. Diese einfache, aber unglaublich aromatische Bohnensuppe hat eine lange Tradition – sie ist gesund, günstig und perfekt für jede Jahreszeit. In Tavernen wird sie meist im Winter serviert, doch viele Griechen essen sie das ganze Jahr über – warm oder lauwarm, mit Brot und etwas Feta.
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1. Was ist Fasolada?
Fasolada ist eine Suppe aus weißen Bohnen, Tomaten, Olivenöl und Gemüse. Das Gericht ist einfach, aber voller Geschmack. Es steht sinnbildlich für die griechische Hausmannskost – nahrhaft, aromatisch und bodenständig.
In Griechenland sagt man: „Ohne Fasolada kein Winter“. Jede Familie hat ihr eigenes Rezept – mal mit Karotten und Sellerie, mal mit Zitronensaft, mal mit Chili.
2. Herkunft & Geschichte
Schon in der Antike wurde in Griechenland eine Suppe aus Bohnen und Öl gegessen. Sie war das „Essen des Volkes“ – günstig, sättigend und gesund.
Heute ist Fasolada ein Stück kulturelle Identität. In Dörfern wird sie oft freitags gekocht, als fleischlose Mahlzeit während der Fastenzeit (Nistissima).
Die Suppe steht im Mittelpunkt vieler Familienessen – sie symbolisiert Wärme, Gemeinschaft und griechische Gastfreundschaft.
3. Zutaten für klassische Fasolada
- 250 g weiße Bohnen (getrocknet)
- 1 große Zwiebel
- 2 Karotten
- 1 Stange Sellerie
- 2 Knoblauchzehen
- 400 g gehackte Tomaten (oder frische)
- 3 EL Olivenöl
- 1 EL Tomatenmark
- 1 Lorbeerblatt
- 1 TL Zucker (optional, für milden Geschmack)
- Salz, Pfeffer, Oregano
- Optional: etwas Zitronensaft oder Chiliflocken
Viele Griechen verwenden extra natives Olivenöl – es gibt der Suppe ihren typischen Glanz und das mediterrane Aroma.
4. Zubereitung – Schritt für Schritt
- Bohnen einweichen: Am Vortag in reichlich Wasser 10–12 Stunden einweichen.
- Vorkochen: Bohnen abgießen, mit frischem Wasser 30 Minuten köcheln, dann abgießen.
- Gemüse anbraten: Zwiebel, Karotten, Sellerie und Knoblauch in Olivenöl andünsten.
- Suppe kochen: Bohnen, Tomaten, Tomatenmark, Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer und etwas Wasser dazugeben. Etwa 1 Stunde leicht köcheln, bis die Bohnen weich sind.
- Abschmecken: Mit Zitronensaft und frischem Oregano verfeinern.
Die Suppe soll cremig, aber nicht dickflüssig sein – der perfekte Mittelweg zwischen Eintopf und Brühe.
5. Varianten der Fasolada
- Rote Fasolada: Mit mehr Tomaten, leicht süßlich, beliebt im Süden.
- Weiße Fasolada: Ohne Tomaten, nur mit Zitrone und Öl – typisch für den Norden.
- Mit Paprika oder Chili: Für etwas Schärfe und moderne Note.
- Mit Würstchen: Nicht traditionell, aber bei Touristen beliebt.
6. Die Rolle des Olivenöls
Ohne Olivenöl keine Fasolada!
Das Öl wird nicht nur zum Kochen, sondern auch nach dem Servieren großzügig darübergeträufelt. Es verleiht Glanz, Geschmack und Sättigung – ein Paradebeispiel für die mediterrane Küche.
7. Fasolada in Tavernen & zu Hause
In Tavernen wird Fasolada meist als Tagesgericht angeboten – besonders in den kühleren Monaten. Sie kostet selten mehr als 6–8 Euro und kommt mit Brot und manchmal mit Oliven oder Feta auf den Tisch.
In griechischen Haushalten gilt Fasolada als Klassiker für Freitag oder Fastenzeiten. Sie steht stundenlang auf dem Herd, während der Duft durchs ganze Haus zieht.
8. Beilagen zur Fasolada
- Brot – unverzichtbar zum Eintunken
- Feta – salzig, cremig, perfekter Kontrast
- Oliven – klassisches Trio mit Brot & Feta
- Etwas Ouzo oder Raki zum Abschluss
9. Gesundheit & Nährwert
Fasolada ist ein Paradebeispiel der mediterranen Ernährung: ballaststoffreich, fettarm, voller Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe.
Weiße Bohnen enthalten viel pflanzliches Protein und Eisen, während Olivenöl gesunde Fettsäuren liefert. Kein Wunder, dass Griechen Fasolada als „Energie für den Alltag“ bezeichnen.
10. Fasolada & Kultur
In der griechischen Geschichte galt die Suppe sogar als politisches Symbol. Während der Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg war Fasolada das „Gericht des Volkes“ – einfach, solidarisch und nahrhaft.
Bis heute erinnert sie viele Griechen an ihre Kindheit und an einfache Zeiten, in denen aus wenigen Zutaten etwas Köstliches entstand.
11. Tipps zum Nachkochen
- Verwende getrocknete Bohnen – sie haben mehr Aroma als Dosenware.
- Ein Spritzer Zitronensaft am Ende macht die Suppe frischer.
- Für mehr Tiefe: einen Löffel Honig oder Zucker in die Tomatensauce geben.
- Am besten in einem schweren Topf mit Deckel kochen.
12. Kulinarische Erlebnisse in Griechenland
Viele Kochkurse auf Kreta, Santorin oder Athen bieten die Gelegenheit, Fasolada selbst zu kochen – mit frischen Bohnen, lokalem Olivenöl und Gemüse vom Markt.
Dazu gibt es Erklärungen über die Bedeutung der mediterranen Ernährung in der griechischen Kultur.
13. Fazit: Einfach, gesund & typisch griechisch
Fasolada ist die Seele der griechischen Küche: einfach, ehrlich und nahrhaft. Sie zeigt, wie aus wenigen Zutaten ein Gericht mit Charakter entsteht – ein Stück kulinarischer Geschichte, das bis heute auf keinem griechischen Esstisch fehlen darf.
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