Dolmades – in Griechenland meist Dolmadakia genannt – sind kleine, mit Reis und Kräutern gefüllte Weinblätter.
Sie gehören zu den bekanntesten Vorspeisen der griechischen Küche und dürfen bei keinem Meze-Teller fehlen.
Ob kalt oder warm, vegetarisch oder mit Fleisch – Dolmades sind ein köstlicher Ausdruck griechischer Esskultur, die Einfachheit und Raffinesse verbindet.
1. Was sind Dolmades bzw. Dolmadakia?
Das Wort Dolma stammt ursprünglich aus dem Türkischen und bedeutet „gefüllt“.
Die griechische Verkleinerungsform Dolmadakia (ντολμαδάκια) heißt wörtlich „kleine Gefüllte“.
Gemeint sind meist Weinblätter, die mit Reis, Kräutern und manchmal mit Hackfleisch gefüllt und anschließend sanft gegart werden.
Dolmades sind ein fester Bestandteil der Meze-Kultur – der kleinen, vielfältigen Gerichte, die in Griechenland gemeinsam mit Ouzo oder Wein serviert werden.
2. Herkunft & Geschichte
Dolmades sind ein uraltes Gericht, das seinen Ursprung in der osmanischen Küche hat und im gesamten östlichen Mittelmeerraum verbreitet ist.
In Griechenland wurden sie durch regionale Kräuter und Zitrone verfeinert und entwickelten sich zu einem Symbol der griechischen Hausmannskost.
Jede Familie hat ihr eigenes Rezept, das oft von Generation zu Generation weitergegeben wird – manche mit Fleisch, andere rein vegetarisch.
3. Zutaten für klassische Dolmades
- 30–40 zarte Weinblätter (aus dem Glas oder frisch blanchiert)
- 250 g Rundkornreis
- 1 große Zwiebel
- 2–3 Frühlingszwiebeln
- 1 Bund Petersilie
- 1 Bund Dill oder Minze
- Saft von 1–2 Zitronen
- 100 ml Olivenöl
- Salz & Pfeffer
- Optional: 150 g Rinderhack (für nicht-vegetarische Variante)
Das Geheimnis liegt in der Balance: Die Füllung soll würzig, aber nicht zu feucht sein, damit die Röllchen beim Garen nicht aufplatzen.
4. Zubereitung – Schritt für Schritt
- Weinblätter vorbereiten: Frische Blätter kurz blanchieren oder Blätter aus dem Glas abspülen.
- Füllung anrühren: Zwiebel, Kräuter und Reis mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft mischen. Wer mag, fügt Hackfleisch hinzu.
- Rollen: Ein Weinblatt mit der glatten Seite nach unten legen, einen Teelöffel Füllung in die Mitte geben, die Seiten einklappen und fest aufrollen.
- Schichten & garen: Die Röllchen dicht an dicht in einen Topf legen, mit Zitronensaft und Olivenöl beträufeln, mit einem Teller beschweren und Wasser angießen.
- Köcheln: Etwa 45 Minuten bei schwacher Hitze garen, bis der Reis weich ist.
Nach dem Garen kurz abkühlen lassen – dann entfalten die Dolmades ihr volles Aroma.
5. Warm oder kalt genießen
Dolmades kann man warm als Hauptgericht oder kalt als Vorspeise essen.
Kalte Varianten sind meist vegetarisch, während warme Versionen oft Hackfleisch enthalten.
Typisch ist der Spritzer Zitronensaft kurz vor dem Servieren – er hebt den Geschmack perfekt hervor.
6. Dolmades in Tavernen
In fast jeder griechischen Taverne findest du Dolmades auf der Speisekarte, meist unter den kalten Vorspeisen.
Sie werden oft mit griechischem Joghurt oder Tzatziki serviert.
Eine Portion kostet in Griechenland zwischen 5 und 8 Euro – und ist fast immer hausgemacht.
7. Varianten & regionale Unterschiede
- Kreta: Mit frischer Minze und Reis – besonders aromatisch.
- Peloponnes: Oft mit Rinderhack und Tomatensauce serviert.
- Naxos & Paros: Mit Dill, Zitronensaft und viel Olivenöl – klassisch vegetarisch.
- Nördliches Griechenland: Manchmal mit Kohlblättern statt Weinblättern zubereitet.
8. Die Rolle von Olivenöl & Zitrone
Ohne gutes Olivenöl und frische Zitronen wären Dolmades nicht denkbar.
Das Öl sorgt für die typische weiche Textur der Blätter, während Zitronensaft für Frische und Balance sorgt – ein perfektes Zusammenspiel von Säure und Aroma.
9. Dolmades & mediterrane Ernährung
Dolmades sind reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Antioxidantien – und dabei fettarm, wenn sie vegetarisch zubereitet werden.
Sie passen perfekt zur mediterranen Ernährung: pflanzlich, nährstoffreich und leicht.
Serviert mit einem Glas Weißwein oder einem Schluck Ouzo sind sie der Inbegriff griechischer Leichtigkeit.
10. Serviervorschläge & Kombinationen
- Mit Joghurt oder Tzatziki
- Als Teil eines Meze-Tellers mit Oliven, Brot und Feta
- Als Beilage zu Kleftiko oder Briam
- Oder pur – mit extra Zitronensaft und etwas Brot
11. Selbst gemacht oder aus der Dose?
In griechischen Supermärkten und auch in Deutschland findet man Dolmades häufig in Dosen – praktisch, aber geschmacklich kein Vergleich zu frisch gerollten.
Hausgemachte Dolmades haben mehr Biss, duften nach Kräutern und sind deutlich weniger ölig.
Wer einmal echte, selbst gemachte Dolmades probiert hat, erkennt sofort den Unterschied – besonders bei den Kräutern und der feinen Zitronennote.
12. Kochkurse & kulinarische Erlebnisse
Viele Kochkurse in Griechenland – besonders auf Kreta und Santorin – zeigen, wie man Dolmades selbst zubereitet.
Vom Weinblattrollen bis zum richtigen Garpunkt lernst du dabei alle Tricks der griechischen Hausfrauen.
13. Tipps für perfekte Dolmades
- Reis nicht zu weich vorkochen – er soll beim Garen in den Blättern fertig werden.
- Beim Rollen die Blätter nicht zu fest wickeln – sonst platzen sie beim Kochen.
- Immer genug Zitronensaft und Öl verwenden, damit nichts anbrennt.
- Dolmades vor dem Servieren mindestens 30 Minuten ruhen lassen – dann sind sie aromatischer.
14. Fazit: Klein, fein & typisch griechisch
Dolmades (Dolmadakia) sind eine kulinarische Visitenkarte Griechenlands – einfach, gesund und unglaublich lecker.
Ob in der Taverne am Meer oder auf dem heimischen Balkon – mit jedem Bissen schmeckt man die Sonne, die Kräuter und das Olivenöl des Mittelmeers.
Ein Gericht, das zeigt, wie viel Genuss in kleinen Dingen steckt.
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