Typisch griechische Desserts enthalten Honig, Nüsse, Blätterteig, Grieß, Zimt und oft auch Orangenschalen oder Sirup. Die Rezepte stammen teils aus byzantinischer Zeit, teils aus dem Osmanischen Reich – eine Mischung aus Orient und Mittelmeer, die einzigartig schmeckt.
2. Baklava – der König der griechischen Desserts
Kaum ein Dessert ist so bekannt wie Baklava. Schicht um Schicht aus hauchdünnem Filoteig, gefüllt mit gehackten Nüssen und getränkt in süßem Honigsirup – ein Traum für alle, die es richtig süß mögen.
Zutaten:
- Filoteig
- Walnüsse oder Pistazien
- Butter
- Honig oder Zuckersirup
- Zimt, Nelken und Zitrone
In Griechenland wird Baklava meist in Rauten geschnitten und warm serviert. Es gibt regionale Unterschiede: In Nordgriechenland ist er kräftiger, im Süden milder und mit Mandeln. Auf Kreta wird er oft mit Orangenhonig gemacht – eine besonders aromatische Variante.
Ein gutes Baklava erkennt man am Klang: Wenn es beim Anschneiden knuspert, ist der Teig perfekt.
3. Loukoumades – die süßen Honigbällchen
Loukoumades sind kleine, runde Teigbällchen, die in heißem Öl frittiert und mit Honig übergossen werden. Außen knusprig, innen weich – und meist mit Zimt oder Sesam bestreut.
Ursprünglich wurden sie schon in der Antike serviert: Bei den Olympischen Spielen bekamen die Sieger „Honigbällchen“ als Belohnung – der erste dokumentierte Nachtisch der Welt!
Heute sind Loukoumades eines der beliebtesten Streetfoods in Griechenland. Besonders in Athen und Thessaloniki gibt es Loukoumades-Bars, in denen du Varianten mit Schokolade, Nüssen oder Eis bekommst.
Tipp: Frisch zubereitet schmecken Loukoumades am besten. Achte darauf, dass sie goldgelb und noch warm sind.
4. Galaktoboureko – cremig, knusprig, unwiderstehlich
Galaktoboureko ist ein Dessert aus Grießcreme, die in Filoteig gebacken und anschließend mit Zitronen-Sirup übergossen wird. Es ist reichhaltig, duftend und eines der beliebtesten Desserts bei Festen und Feiertagen.
Der Name kommt von „Galakto“ (Milch) und „Boureko“ (Teigmantel). Das Dessert stammt ursprünglich aus Konstantinopel, wurde aber in Griechenland verfeinert – mit Butter, Vanille und Zitronenschale.
Zutaten:
- Filoteig
- Grieß
- Milch und Zucker
- Butter
- Zitronenschale
- Sirup aus Wasser, Zucker und Zimt
Galaktoboureko wird meist in quadratischen Stücken serviert – warm oder kalt – und ist besonders auf Kreta und in Athen beliebt.
5. Kataifi – feine Teigfäden mit Nüssen und Honig
Ein weiteres Dessert, das man oft in Bäckereien findet, ist Kataifi. Es ähnelt Baklava, wird aber mit dünnen Teigfäden statt Blättern gemacht. Diese werden mit Nüssen gefüllt, eingerollt und mit Sirup übergossen. Das Ergebnis ist außen knusprig, innen weich und süß.
Kataifi stammt ursprünglich aus dem Nahen Osten, wurde aber in Griechenland zu einer Spezialität – besonders in Nordgriechenland und auf Kreta.
6. Rizogalo – griechischer Milchreis
Ein einfaches, aber sehr beliebtes Dessert ist Rizogalo (Ρυζόγαλο) – griechischer Milchreis mit Zimt. Er wird kalt serviert, hat eine cremige Konsistenz und ist weniger süß als andere Nachspeisen.
Zutaten: Milch, Reis, Zucker, Vanille, Zimt.
Viele Griechen essen Rizogalo auch als leichtes Frühstück oder Nachmittagsdessert – besonders im Sommer.
7. Früchte & Joghurt – die leichten Alternativen
Wer es weniger süß mag, bekommt in vielen Tavernen Obst oder griechischen Joghurt mit Honig und Nüssen. Das ist einfach, aber unglaublich aromatisch – vor allem, wenn der Honig aus der Region stammt.
🍯 Mehr über Honig in Griechenland →
Diese leichten Desserts passen perfekt nach herzhaften Gerichten wie Souvlaki oder Gyros.
8. Süßigkeiten aus der Bäckerei
In jeder griechischen Stadt gibt es kleine Konditoreien (Zacharoplastio), in denen du dutzende Sorten Süßgebäck findest. Viele öffnen schon frühmorgens und sind bis spät abends geöffnet.
Typische Spezialitäten:
- 🍪 Kourabiedes – Butterplätzchen mit Puderzucker (Weihnachten)
- 🥮 Melomakarona – Honig-Zimt-Kekse mit Walnüssen
- 🍰 Portokalopita – Orangenkuchen mit Sirup
- 🥧 Revani – Grießkuchen mit Zitronensirup
Viele dieser Rezepte sind generationsüberliefert und werden nur mit lokalen Zutaten gebacken – Olivenöl statt Butter, Honig statt Zucker.
9. Regionale Dessert-Kulturen
- Kreta: Honig-Süßspeisen, Joghurt und Mandeln
- Peloponnes: Grießkuchen, Orangen- und Zitronensirup
- Thessaloniki: Baklava, Bougatsa (gefüllter Blätterteig mit Creme)
- Santorin: Tomatenmarmelade und süße Kapern
- Lesbos: Mandeldesserts und Ouzo-Sirup
In jeder Region schmeckt es anders – je nachdem, ob man Olivenöl, Butter oder Ziegenmilch verwendet. Das macht die Vielfalt griechischer Desserts so spannend.
10. Preise für Desserts in Griechenland
Dessert | Preis (2025) |
---|---|
Baklava (pro Stück) | 2 – 3 € |
Loukoumades (Portion) | 3 – 5 € |
Galaktoboureko (Stück) | 3 – 4 € |
Rizogalo (Schale) | 2,50 – 3,50 € |
Joghurt mit Honig | 3 – 4 € |
In Tavernen ist das Dessert oft im Menü enthalten oder wird als kleine Aufmerksamkeit serviert – besonders in Familienbetrieben.
11. Süßspeisen & Getränke
Zu griechischen Desserts trinkt man meist:
- ☕ Kaffee – stark, süß und klein
- 🍷 Dessertwein oder Muskatwein
- 🥃 Raki oder Ouzo als Abschluss
In Cafés bekommst du Desserts oft zusammen mit einem Glas kaltem Wasser – Standard in Griechenland.
12. Kulinarische Touren & Bäckerei-Erlebnisse
In vielen Städten gibt es geführte Touren, bei denen du traditionelle Süßspeisen probieren und sogar selbst zubereiten kannst. Besonders beliebt sind Baklava-Workshops in Athen, Chania und Thessaloniki oder Food-Tours mit Dessert-Stopp.
13. Fazit: Süß, duftend und unwiderstehlich griechisch
Griechische Desserts sind mehr als nur Nachspeisen – sie erzählen Geschichten von Sonne, Tradition und Gemeinschaft. Ob knusprige Baklava, goldene Loukoumades oder cremiges Galaktoboureko – sie alle spiegeln die Seele der griechischen Küche wider: einfach, ehrlich und voller Geschmack. Wer Griechenland besucht, sollte sich unbedingt Zeit für die süßen Seiten des Landes nehmen.
Zur Übersicht: Essen in Griechenland →