🏔️ Natur, Mythen & Wanderziele
Griechenland ist nicht nur Meer und Inseln.
Das Land ist erstaunlich bergig – fast 80 % der Fläche besteht aus Hügeln und Gebirgen.
Von den schneebedeckten Gipfeln des Olymp bis zu den schroffen Bergen Kretas erstreckt sich eine Landschaft, die viele Urlauber überrascht.
Die Berge Griechenlands prägen Klima, Natur, Kultur und Geschichte – und sie sind bis heute Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen.
Wer Griechenland abseits der Strände erleben möchte, findet in den Bergen Ruhe, Authentizität und beeindruckende Natur.
🌍 Geografie: Das Bergland Griechenlands
Griechenland ist das bergigste Land Europas nach der Schweiz.
Die Gebirgszüge ziehen sich vom Norden bis in den Süden und gehen nahtlos in die Inselketten über.
Man spricht oft von einer „zerbrochenen Alpenkette“, die durch das Meer zerschnitten wurde.
Die wichtigsten Gebirge:
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Pindos-Gebirge (nordwestliches Festland) – das Rückgrat Griechenlands
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Olymp-Gebirge (Zentralgriechenland) – mythischster Gipfel des Landes
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Taygetos-Gebirge (Peloponnes) – markanter Bergzug mit tiefen Tälern
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Weiße Berge (Lefka Ori) auf Kreta – die höchsten der Inselwelt
Die griechischen Berge erreichen oft über 2000 Meter Höhe – viele Gipfel sind bis weit in den Frühling schneebedeckt.
Siehe auch: Vulkane in Griechenland
🏔️ Die höchsten Berge Griechenlands
Rang | Name | Höhe | Lage | Besonderheit |
---|---|---|---|---|
1️⃣ | Olymp (Mytikas) | 2 917 m | Zentralgriechenland | Höchster Berg & Sitz der Götter |
2️⃣ | Smolikas | 2 637 m | Nordgriechenland (Epirus) | Zweithöchster Berg, selten besucht |
3️⃣ | Voras (Kaimaktsalan) | 2 524 m | Grenze zu Nordmazedonien | Beliebtes Skigebiet |
4️⃣ | Grammos | 2 520 m | Albanische Grenze | Wild & einsam |
5️⃣ | Giona | 2 510 m | Zentralgriechenland | markante Felsenlandschaft |
6️⃣ | Vardousia | 2 495 m | Mittelgriechenland | Blick auf den Golf von Korinth |
7️⃣ | Taygetos | 2 407 m | Peloponnes | höchste Erhebung Südgriechenlands |
8️⃣ | Parnassos | 2 457 m | bei Delphi | beliebt zum Wandern & Skifahren |
9️⃣ | Lefka Ori (Weiße Berge) | 2 453 m | Kreta | höchstes Inselgebirge Griechenlands |
🔟 | Pelister | 2 340 m | Nordgriechenland | Teil des Balkanmassivs |
🏛️ Der Olymp – Sitz der Götter
Der Olymp ist nicht nur der höchste, sondern auch der bekannteste Berg Griechenlands.
In der Antike galt er als Wohnsitz der zwölf Götter – Zeus, Hera, Poseidon und die anderen sollen auf seinen Gipfeln getagt haben.
Heute ist der Olymp ein Nationalpark und UNESCO-Biosphärenreservat.
Er liegt etwa 100 km südwestlich von Thessaloniki, nahe der Stadt Litochoro.
Fakten:
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Höchster Gipfel: Mytikas (2 917 m)
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Zweitgipfel: Stefani („Thron des Zeus“)
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Beste Zeit: Juni – Oktober
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Aufstieg: 2 Tage mit Übernachtung in Berghütte „Spilios Agapitos“
💡 Tipp:
Der Aufstieg ist anspruchsvoll, aber kein reiner Kletterweg – viele Touristen schaffen ihn mit Guide.
⛰️ Das Pindos-Gebirge – das Rückgrat Griechenlands
Das Pindos-Gebirge zieht sich vom Norden bei Albanien bis zum Golf von Korinth.
Es ist das wildeste Gebirge Griechenlands – mit tiefen Tälern, Pinienwäldern und kleinen Bergdörfern.
Hier leben noch Wölfe, Bären und Steinadler – Tiere, die im restlichen Europa selten geworden sind.
Bekannte Orte:
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Vikos-Schlucht: eine der tiefsten Schluchten der Welt
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Metsovo: traditionelles Bergdorf mit Holzhäusern
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Zagori-Region: bekannt für Steinbrücken und Wanderwege
💡 Ideal für Wanderer, Fotografen und Naturliebhaber.
Im Winter ist das Gebiet oft schneebedeckt – im Sommer angenehm kühl.
🏔️ Der Taygetos – das Rückgrat des Peloponnes
Der Taygetos erstreckt sich über 100 km durch den Süden des Peloponnes.
Sein höchster Punkt, der Profitis Ilias (2 407 m), bietet einen Blick bis ans Meer und nach Sparta.
In der Antike galt der Taygetos als Ort der Mythen und Opferstätten.
Heute ist er ein beliebtes Wandergebiet mit schattigen Kiefernwäldern, Felsen und Bergbächen.
Sehenswert:
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Wanderweg von Kalamata nach Sparta
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Kleine Dörfer wie Arna und Parori
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Duftende Pinien, Zypressen und Olivenhaine
💡 Beste Zeit: Frühling (April–Juni) oder Herbst (September–Oktober)
🏞️ Die Weißen Berge (Lefka Ori) auf Kreta
Die Lefka Ori – übersetzt „Weiße Berge“ – dominieren Westkreta.
Der Name kommt vom hellen Kalkstein, der selbst im Sommer weiß leuchtet.
Viele Gipfel erreichen über 2000 m Höhe.
Berühmt ist die Samaria-Schlucht, die mitten durch das Gebirge führt.
Hier leben Steinböcke (Kri-Kri), Geier und Adler – eines der schönsten Naturgebiete Griechenlands.
Wanderhöhepunkte:
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Gipfel Pachnes (2 453 m)
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Einstieg in die Samaria-Schlucht bei Omalos
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Panoramablick über das Libysche Meer
💡 Tipp:
Die Region ist im Sommer sehr trocken – genug Wasser mitnehmen!
🏔️ Der Parnassos – Berg der Musen
Der Parnassos liegt in Mittelgriechenland, unweit der antiken Stätte Delphi.
In der griechischen Mythologie war er der Berg der Musen und des Apollon.
Heute ist er ein Zentrum für Wintersport – hier liegt das größte Skigebiet Griechenlands.
Höhe: 2 457 m
Sehenswürdigkeiten:
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Archäologische Stätte von Delphi
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Skizentrum Parnassos (bei Arachova)
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Nationalpark mit seltenen Pflanzen
💡 Beste Jahreszeit: Winter für Skifahren, Frühling für Wanderungen.
🦅 Tierwelt der griechischen Berge
Die Berge Griechenlands sind Lebensraum vieler seltener Tiere.
Typische Arten:
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Steinadler, Habichtsadler, Gänsegeier
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Steinbock (Kri-Kri auf Kreta)
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Bären und Wölfe im Pindos-Gebirge
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Wildkatzen, Füchse, Dachse
Im Frühling blühen Alpenveilchen, Orchideen und Wildkräuter – viele endemisch, also nur in Griechenland vorkommend.
🌲 Pflanzenwelt & Vegetation
Je nach Höhe ändert sich die Vegetation stark:
Höhenlage | Pflanzen & Bäume | Besonderheit |
---|---|---|
0–600 m | Oliven, Zypressen, Pinien | typisch mediterran |
600–1 200 m | Kiefern, Kastanien, Eichen | Mischwaldzone |
1 200–2 000 m | Tannen, Wacholder | kühlere Bergregionen |
über 2 000 m | alpine Sträucher, Moose | karge Gipfelregionen |
In den Bergen Kretas wachsen Kräuter wie Thymian, Oregano, Diktamnos und Salbei – Grundlage vieler Heil- und Teesorten.
🥾 Wandern & Bergsteigen in Griechenland
Griechenland hat ein gut markiertes Netz von Fernwanderwegen, z. B. den E4,
der von Kreta bis nach Nordgriechenland führt.
Beliebte Touren:
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Aufstieg zum Olymp (Mytikas)
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Samaria-Schlucht auf Kreta
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Vikos-Schlucht im Pindos-Gebirge
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Menalon Trail auf dem Peloponnes
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Arachova–Delphi–Parnassos-Route
💡 Tipp:
In höheren Lagen wird es auch im Sommer kühl – Jacke nicht vergessen!
⛷️ Skigebiete in Griechenland
Kaum bekannt: Griechenland hat mehrere Skigebiete!
Im Winter liegt in den Bergen Schnee, besonders von Dezember bis März.
Beliebte Orte:
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Parnassos Ski Center (Delphi-Region)
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Kaimaktsalan (Voras) im Norden
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Kalavryta auf dem Peloponnes
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Vasilitsa im Pindos-Gebirge
Hier fahren Griechen Ski, Snowboard oder Rodel – mit Blick auf das Meer!
⚠️ Natur- & Umweltschutz
Viele Bergregionen stehen unter Schutz:
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Olymp-Nationalpark (seit 1938)
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Samaria-Nationalpark (Kreta)
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Vikos–Aoos-Nationalpark
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Pindos-Nationalpark (Valia Kalda)
Herausforderungen:
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Waldbrände im Sommer
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Windkraftanlagen in sensiblen Gebieten
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Wilderei & illegale Entsorgung
Organisationen wie WWF Griechenland und die Hellenic Ornithological Society
setzen sich für den Erhalt dieser einzigartigen Ökosysteme ein.
📸 Tipps für Naturfreunde & Fotografen
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Morgens & abends ist das Licht in den Bergen am schönsten
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Frühling (April–Juni): grüne Täler, klare Sicht
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Herbst (September–Oktober): farbenfrohe Wälder
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Kamera mit Zoom oder Drohne erlaubt beeindruckende Landschaftsbilder
💡 Tipp:
Auf Kreta kann man am Vormittag auf 2000 m stehen – und am Nachmittag im Meer schwimmen.
🧭 Fazit: Griechenlands Berge – stille Giganten mit Seele
Die Berge Griechenlands sind mehr als nur Landschaft – sie sind Teil der Identität des Landes.
Hier treffen Mythologie, Wildnis und moderne Freizeit aufeinander.
Ob beim Wandern auf dem Olymp, in der Samaria-Schlucht oder auf den Höhen des Taygetos –
überall spürt man diese Mischung aus Natur, Geschichte und Freiheit.
Wer Griechenland wirklich verstehen will, sollte nicht nur ans Meer fahren –
sondern einmal auf einem seiner Berge stehen und die Stille hören, die Zeus und Apollon schon kannten.
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