🦑 Faszinierende Jäger im Meer und beliebte Delikatesse
Kaum ein Tier steht so sehr für das griechische Meer wie der Tintenfisch.
Ob beim Schnorcheln zwischen Felsen, beim Angeln am Abend oder beim Essen in der Taverne – Tintenfische gehören zu Griechenland wie Sonne und Olivenöl.
Die Griechen nennen sie je nach Art „χταπόδι“ (chtapódi), „καλαμάρι“ (kalamári) oder „σουπιά“ (supiá).
Damit sind drei verschiedene Arten gemeint, die alle zum selben Tierkreis gehören, aber sich in Lebensweise, Aussehen und Geschmack unterscheiden:
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🐙 Oktopus (Octopus vulgaris) – acht Arme, lebt am Boden.
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🦑 Kalmar (Loligo vulgaris) – zehn Arme, schneller Schwimmer.
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🐚 Sepia oder Tintenfisch im engeren Sinn (Sepia officinalis) – breiter Körper mit Tintenbeutel.
Im Folgenden erfährst du, wo man sie in Griechenland beobachten, fangen und genießen kann – und warum sie für das Ökosystem so wichtig sind.
Siehe auch: Essen in Griechenland (unser langer Artikel)
Lebensraum & Verhalten
Tintenfische leben in allen Küstengewässern Griechenlands – vom flachen Sandstrand bis in 200 Meter Tiefe.
Sie bevorzugen Felsen, Seegraswiesen und kleine Höhlen, wo sie sich tagsüber verstecken.
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Aktivitätszeit: meist nachts; tagsüber ruhen sie.
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Tarnung: Sie können in Sekunden die Farbe ändern, um sich an ihre Umgebung anzupassen.
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Nahrung: kleine Fische, Garnelen, Krabben.
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Lebensdauer: meist nur 1–2 Jahre, aber sie wachsen schnell.
Besonders viele Tintenfische sieht man im Frühjahr und Herbst, wenn das Meer ruhiger und kühler ist.
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Arten von Tintenfischen in Griechenland
🐙 Oktopus (χταπόδι)
Der bekannteste Vertreter – mit acht Armen und großem Kopf.
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Lebensweise: lebt auf dem Meeresboden, meist zwischen Steinen.
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Erkennungszeichen: große Augen, flexible Haut, kräftige Saugnäpfe.
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Verhalten: extrem intelligent, kann Dosen öffnen oder sich Werkzeuge bauen.
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Tarnung: ändert blitzschnell Farbe und Struktur seiner Haut – von Grau zu Braun, Rot oder Weiß.
Beim Schnorcheln sieht man ihn oft, wenn er sich langsam über Felsen bewegt oder blitzartig in ein Loch zurückzieht.
Hinterlassenschaften verraten ihn: kleine Haufen leerer Muscheln vor seiner Höhle.
🦑 Kalmar (καλαμάρι)
Der „klassische“ Tintenfisch aus der Küche.
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Körper: länglich, mit Flossen am Ende.
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Arme: zehn Stück – acht kurze, zwei lange Fangarme.
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Lebensweise: lebt freischwimmend im offenen Wasser.
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Bewegung: schwimmt mit Jet-Antrieb – Wasser wird durch einen Trichter ausgestoßen.
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Beobachtung: nachts oft von Licht angelockt, z. B. an Häfen oder Booten.
Kalmar ist ein schneller Jäger, der in Gruppen unterwegs ist – faszinierend anzusehen bei nächtlichem Tauchen.
🐚 Sepia (σουπιά)
Etwas gedrungener und seltener, aber ebenfalls typisch.
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Merkmale: ovaler Körper mit „Kalkschale“ (Sepiaschale), zwei Tentakel.
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Farbe: marmoriert braun-weiß, kann blitzartig wechseln.
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Lebensweise: lebt über Sand- und Schlickboden, oft nahe der Küste.
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Tinte: besonders dunkel, wird zur Verteidigung ausgestoßen.
Die Sepia ist ein beliebtes Motiv für Unterwasserfotografen – elegant, ruhig und neugierig.
Tintenfische beobachten – wo und wann?
Tintenfische sind in allen griechischen Gewässern zu finden, aber am besten dort, wo Felsen auf Sand treffen.
Hier ein paar Top-Orte für Beobachtungen:
Insel / Region | Beobachtungsorte | Besonderheiten |
---|---|---|
Kreta | Südküste (Plakias, Matala, Elounda) | viele Felsbuchten, ruhiges Wasser |
Rhodos | Anthony-Quinn-Bucht, Ladiko | Oktopusse an Felsen leicht sichtbar |
Naxos | Agia Anna, Alyko | klares Wasser, flache Seegraszonen |
Santorini | Vlychada, Ammoudi Bay | Lavagestein, Sepien und kleine Kalmare |
Mykonos | Lia Beach, Agrari | gute Sicht, Oktopusse zwischen Steinen |
Peloponnes | Kardamyli, Finikounda | beste Sicht im Frühjahr |
Korfu | Paleokastritsa | Tintenfische und kleine Kraken beim Schnorcheln |
💡 Tipp:
Frühmorgens oder in der Dämmerung sind Tintenfische aktiver.
Wer ruhig bleibt und keine hektischen Bewegungen macht, kann sie gut aus nächster Nähe beobachten.
Tintenfische im griechischen Alltag
In der Fischerei
Für viele Fischer sind Tintenfische eine wichtige Einkommensquelle.
Sie werden mit speziellen Ködern (so genannten „Kalamarierés“) gefangen, meist bei Nacht.
Fischerboote mit Licht locken die Tiere an – sie reagieren neugierig und nähern sich.
In manchen Regionen (z. B. Kreta oder Lesbos) ist der Tintenfischfang im Winter eine traditionelle Tätigkeit.
In der Küche
Kaum ein griechisches Gericht ist so typisch wie „χταπόδι στη σχάρα“ – gegrillter Oktopus.
Nach dem Fang wird der Oktopus traditionell auf Felsen „weich geklopft“, um das Fleisch zarter zu machen. Danach hängt er oft in der Sonne zum Trocknen – ein vertrauter Anblick in Tavernen am Meer.
Beliebte Zubereitungsarten:
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Gegrillt mit Olivenöl und Essig
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In Rotweinsauce (χταπόδι κρασάτο)
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Mit Nudeln (χταπόδι με μακαρόνια)
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Gebratene Kalamari-Ringe
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Sepia mit Reis und Kräutern
Die Griechen essen fast alle Teile – auch Arme und Fangarme – und nutzen die Tinte für Soßen oder Pasta.
Nachhaltigkeit & Schutz
Tintenfische sind keine gefährdete Art, aber Überfischung kann lokale Bestände beeinträchtigen.
Sie wachsen schnell, haben aber kurze Lebenszyklen – das hilft, Bestände stabil zu halten.
Problematisch ist intensive Nachtfischerei mit Lichtfallen, die junge Tiere anlockt.
Einige Regionen (z. B. rund um Kreta) haben freiwillige Schutzzeiten eingeführt, um die Population zu schonen.
Für Taucher und Schnorchler gilt:
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Keine Tiere anfassen oder aus Höhlen ziehen.
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Keine Blitzfotografie – Tintenfische reagieren empfindlich auf Licht.
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Niemals auf Tintenwolken zu schwimmen – das ist ihr Fluchtmechanismus.
Biologische Besonderheiten
Tintenfische sind hochintelligent – Forscher zählen sie zu den klügsten Wirbellosen der Erde.
Ihre Gehirnleistung entspricht in etwa der eines Raben.
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Sie lernen durch Beobachtung.
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Sie können Formen und Farben unterscheiden.
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Sie merken sich Orte und Menschen.
Auch ihre Farbwechsel sind spektakulär:
Pigmentzellen (Chromatophoren) reagieren blitzschnell auf Reize und verändern Hautmuster.
So können sie kommunizieren, jagen oder sich tarnen.
Tintenfisch und Mythologie
Schon in der Antike faszinierten diese Tiere die Griechen.
In minoischen Fresken auf Kreta (z. B. in Knossos) sind Oktopusse und Sepien häufig dargestellt – als Symbole für das Meer und seine geheimnisvolle Kraft.
In der griechischen Mythologie wurde der Oktopus oft mit dem Gott Poseidon in Verbindung gebracht.
Seine acht Arme galten als Sinnbild für Beweglichkeit, Anpassung und Überleben – Eigenschaften, die auch für die Griechen am Meer wichtig waren.
Tintenfische und Tourismus
Viele Urlauber erleben ihren ersten Oktopus beim Essen, aber immer mehr interessieren sich für die Tiere in freier Natur.
Tauchschulen auf Kreta, Rhodos, Santorini oder Naxos bieten spezielle „Octopus Dives“ an.
Beim Schnorcheln sieht man sie oft schon in zwei bis drei Metern Tiefe.
Auch Kinder sind begeistert, wenn sie im seichten Wasser kleine Tintenfische beobachten – sie wirken neugierig und fast freundlich.
Gesundheit & Ernährung
Tintenfischfleisch ist eiweißreich, fettarm und mineralstoffhaltig.
100 Gramm enthalten etwa:
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15–18 g Eiweiß
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kaum Fett
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viel Jod, Zink und Selen
Einziger Nachteil: hoher Cholesteringehalt.
Für die meisten Urlauber ist der gegrillte Oktopus aber eine leichte, gesunde Mahlzeit.
Regionale Spezialitäten mit Tintenfisch
Region | Gericht | Beschreibung |
---|---|---|
Kreta | Χταπόδι κρασάτο (Oktopus in Weinsauce) | Mit Zwiebeln, Rotwein, Tomaten |
Santorini | Gegrillter Oktopus mit Fava | Serviert mit gelber Erbsenpüree |
Lesbos | Kalamarakia tiganita | Frittierte Kalamari-Ringe |
Rhodos | Sepia mit Reis und Dill | In leichter Olivensauce |
Athen / Festland | Oktopus-Salat | Mit Zitrone und Petersilie |
Naxos | Oktopus mit Nudeln | Rustikales Gericht mit Tomatensauce |
Tipps zum Beobachten & Fotografieren
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Langsam schwimmen, keine hektischen Bewegungen.
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Abstand halten – 2 Meter genügen.
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Nicht verfolgen oder anfassen.
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Kamera ohne Blitz verwenden.
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Am frühen Vormittag oder bei ruhiger See sind Sichtchancen am besten.
Fazit: Zwischen Mythos, Meer und Taverne
Tintenfische gehören untrennbar zu Griechenland – als faszinierende Lebewesen unter Wasser und als feste Größe der griechischen Küche.
Sie verkörpern vieles, was Griechenland ausmacht: Intelligenz, Anpassung, Einfachheit und Naturverbundenheit.
Ob du beim Schnorcheln einen Oktopus entdeckst oder in einer Taverne gegrillte Kalamari genießt – beides ist ein authentisches Stück griechischer Kultur.
👉 Kurz gesagt:
Wer Griechenland verstehen will, sollte den Tintenfisch nicht nur essen, sondern auch erleben.
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