Tiere im Meer um Santorini

Veröffentlicht von

🐟 Unterwasserwelt der Caldera

Santorini ist bekannt für weiße Häuser, spektakuläre Sonnenuntergänge und schwarze Strände – doch auch unter Wasser bietet die Insel ein Naturerlebnis der besonderen Art.

Die Vulkaninsel liegt mitten in der südlichen Ägäis, umgeben von tiefem, klarem Meer. Durch den Vulkanismus entstanden beeindruckende Felsformationen, Lavagrotten und Steilwände unter Wasser. Diese schaffen ideale Lebensräume für viele Meerestiere – von winzigen Krabben bis hin zu Delfinen und Meeresschildkröten.

Wer hier schnorchelt oder taucht, entdeckt eine erstaunlich reiche Tierwelt, die sich zwischen dunklem Lavagestein und Seegraswiesen versteckt.


Die Meereslandschaft um Santorini

Santorini ist vulkanischen Ursprungs, und das merkt man auch unter Wasser. Die Küsten fallen oft steil ab, die Caldera ist stellenweise über 300 Meter tief. Gleichzeitig gibt es flache Buchten, kleine Inseln und geschützte Bereiche, in denen sich Fische und andere Tiere wohlfühlen.

Wichtige Lebensräume rund um Santorini:

  • Lavafelsen und Höhlen – perfekte Rückzugsorte für Kraken, Muränen und Schwämme

  • Sandige Buchten mit Seegras – hier leben Meerbarben, Schnecken und kleine Fische

  • Steile Unterwasserklippen – dort jagen größere Fische

  • Küsteninseln wie Thirassia, Nea Kameni und Aspronisi – reich an Meeresleben

Das Wasser ist glasklar, besonders im Sommer. Sichtweiten von über 30 Metern sind keine Seltenheit – ideale Bedingungen, um Tiere im Meer zu beobachten.


Die faszinierende Tierwelt von Santorini

1. Meeresschildkröten – selten, aber möglich

Santorini ist keine Brutinsel für Meeresschildkröten wie Zakynthos oder Kreta, aber die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) kommt auch hier vor.

Sie schwimmt regelmäßig durch die südliche Ägäis und wird vor allem im Sommer in den Buchten um Perissa, Kamari und Vlychada gesichtet.

  • Lebensweise: zieht zwischen Kykladen und Kreta hin und her

  • Aussehen: kräftiger Panzer, rötlich-braune Färbung

  • Beobachtung: besonders frühmorgens oder in ruhigeren Buchten

Manchmal sieht man sie auch in der Caldera, wo sie im klaren Wasser an der Oberfläche auftaucht, um Luft zu holen.

Tipp: Schildkröten nie anfassen oder verfolgen – sie sind geschützt und reagieren empfindlich auf Lärm.


2. Delfine – Besucher in der Caldera

Auch Delfine gehören zur Tierwelt rund um Santorini.

Mit etwas Glück kannst du sie von Booten aus beobachten, besonders auf Fahrten zwischen Fira, Thirassia und Akrotiri.

  • Arten:

    • Großer Tümmler (Tursiops truncatus)

    • Gemeiner Delfin (Delphinus delphis)

    • Streifendelfin (Stenella coeruleoalba)

  • Beobachtungszeit: Frühjahr bis Herbst, besonders morgens

Delfine lieben die Strömungen an der Außenseite der Caldera, wo sich kleine Fische sammeln. Manchmal begleiten sie auch Fähren auf dem Weg nach Ios oder Kreta.

Ein ruhiger Bootsausflug ohne laute Musik bietet die besten Chancen, sie in freier Natur zu sehen. Siehe auch: Delfine in Griechenland


3. Fische der Ägäis – bunt, vielfältig und zahlreich

Die vulkanischen Felsen rund um Santorini sind Lebensraum für unzählige Fischarten.

Hier einige typische Arten, die du beim Schnorcheln oder Tauchen leicht entdecken kannst:

  • Meerbrassen (Sargos, Diplodus spp.) – silberne Fische in kleinen Gruppen

  • Papageienfische (Sparisoma cretense) – bunt, an Felsen und Algen

  • Zackenbarsche (Epinephelus marginatus) – große Raubfische, in Höhlen oder Riffen

  • Meerbarben (Mullus surmuletus) – wühlen im Sand nach Nahrung

  • Goldstriemen (Sarpa salpa) – erkennt man an goldenen Streifen

  • Barrakudas (Sphyraena sphyraena) – lange, silberne Räuber, meist in tieferem Wasser

Die Fische profitieren von den Nährstoffen, die durch vulkanische Quellen ins Meer gelangen – dadurch gibt es mehr Plankton und kleine Beutetiere.

Beim Tauchen in der Caldera bei Nea Kameni kann man sogar kleine Schwärme durch vulkanische Gasblasen schwimmen sehen – ein einzigartiges Schauspiel.


4. Oktopusse, Kalmare & Tintenfische

Die felsigen Küsten rund um Santorini sind ideal für Oktopusse, Sepien und Kalmare.

  • Oktopusse (Octopus vulgaris) verstecken sich in Felsspalten oder unter Steinen.

  • Sepien (Sepia officinalis) bewegen sich elegant über den Boden.

  • Kalmare kommen oft nachts näher an die Küste, besonders bei Hafenlichtern.

Diese Tiere sind sehr intelligent und anpassungsfähig. Wer sie beobachten will, sollte ruhig und langsam schwimmen – manchmal verändern sie blitzschnell ihre Farbe, um sich zu tarnen.


5. Schwämme, Seeigel & kleine Küstenbewohner

Die Lavaküste von Santorini ist übersät mit kleinen Lebewesen, die man schon in wenigen Metern Tiefe findet.

  • Schwämme – in Gelb, Rot oder Violett, an Felsen befestigt

  • Seeigel – häufig, aber Vorsicht beim Schwimmen barfuß!

  • Seesterne – meist orange oder rot, oft an Felswänden

  • Anemonen – farbenfrohe Tentakeltiere in Flachwasserzonen

  • Muscheln & Schnecken – versteckt zwischen Steinen

Diese kleinen Bewohner sind für das Ökosystem enorm wichtig: Sie reinigen das Wasser und dienen größeren Fischen als Nahrung.


6. Haie & Rochen – harmlos und selten

Auch im Meer um Santorini leben Haie, doch wie überall in der Ägäis sind sie klein und ungefährlich.

  • Katzenhaie (Scyliorhinus canicula) – 60 bis 80 cm lang, nachtaktiv

  • Engelshaie (Squatina squatina) – flach und gut getarnt im Sand

  • Blauhaie (Prionace glauca) – leben weit draußen, nie in Strandnähe

Rochenarten wie der Stachelrochen oder der Adlerrochen kommen ebenfalls vor, meist über sandigem Grund in 10–20 Metern Tiefe.

Für Schwimmer besteht keine Gefahr – Haie meiden Menschen, und Rochen sind friedlich, solange man sie nicht bedrängt. Siehe auch: Haie in Griechenland


7. Muränen, Langusten & andere Riffbewohner

In den Spalten des Lavagesteins leben Muränen mit schlangenartigem Körper. Sie sind nachtaktiv und meist harmlos.

Auch Langusten und Krebse findet man in tieferen Felszonen.
Besonders um die kleinen Inseln Aspronisi und Palea Kameni leben viele dieser Tiere – ein Paradies für Taucher und Unterwasserfotografen.


8. Küstentiere und Leben im Flachwasser

Direkt an den Stränden Santorinis tummelt sich eine eigene kleine Welt.

  • Krabben kriechen über Lavasteine

  • Mini-Garnelen und kleine Fische leben in Felsbecken

  • Napfschnecken haften an Felsen, wo die Wellen brechen

  • Seeigel sitzen unter Wasser an Felskanten

  • Muscheln und kleine Schnecken bilden manchmal bunte Teppiche

An Stränden wie Perivolos, Kamari oder Vlychada kann man diese Tiere schon im seichten Wasser beobachten – ideal für Kinder und Familien.


Beste Orte zum Beobachten von Meerestieren

Ort / Bucht Tierarten Besonderheiten
Perissa & Kamari Fische, Seeigel, Oktopusse Flaches Wasser, gut zum Schnorcheln
Vlychada Beach Schildkröten, Muränen, Rochen ruhiger Strand mit Felsformationen
Caldera bei Nea Kameni Schwärme, Delfine, Schwefelquellen Tauchen nur mit Guide
Ammoudi Bay (Oia) Fische, Anemonen, Tintenfische ideal zum Schwimmen & Fotografieren
Thirassia & Aspronisi Barrakudas, Zackenbarsche, Langusten für erfahrene Taucher
Koloumbo Reef (Nordostküste) Rochen, Muränen, Schwämme beliebter Tauchspot

Andere Seiten über Santorini: Busse Santorini  Fähren Santorini Strände Santorini Sehenswürdigkeiten Santorini

Beste Jahreszeit & Bedingungen

Das Meer um Santorini ist von Mai bis Oktober am ruhigsten und klarsten.

  • Mai–Juni: viele Fische, wenig Touristen

  • Juli–August: warmes Wasser (25 °C), gute Sicht

  • September–Oktober: weniger Boote, beste Zeit zum Tauchen

  • Winter: nur für erfahrene Taucher, aber erstaunlich ruhig und klar

Morgens ist das Meer meist still, die Sonne steht tief – perfekte Bedingungen zum Beobachten und Fotografieren.


Verhalten & Schutz der Tiere

Santorini hat noch keine großen Meeresschutzgebiete wie Zakynthos, aber der Respekt vor der Natur wächst.
Wenn du Tiere im Wasser sehen willst, gilt:

  1. Nie berühren oder füttern

  2. Keine Muscheln oder Seeigel mitnehmen

  3. Ruhig schwimmen und tauchen

  4. Keinen Müll hinterlassen

  5. Schnorcheln nur mit Bio-Sonnencreme, um das Meer nicht zu belasten

Nachhaltiger Tourismus hilft, die Artenvielfalt rund um die Insel zu bewahren.


Bedrohungen & Umweltschutz

Wie überall im Mittelmeer stehen auch Santorinis Meeresbewohner unter Druck.

Hauptbedrohungen:

  • Plastikmüll & Mikroplastik, das in Strömungen landet

  • Überfischung, besonders in den Wintermonaten

  • Schiffsverkehr & Kreuzfahrttourismus, die Lärm und Abgase verursachen

  • Klimawandel, der Temperatur und Sauerstoffgehalt verändert

Schutzprojekte & Initiativen:

  • Archipelagos Institute und Aegean Rebreath sammeln Müll und erforschen lokale Arten.

  • Lokale Tauchbasen führen regelmäßig Reinigungsaktionen durch.

  • In Vlychada entsteht ein kleines Informationszentrum zum Thema Meeresökologie.

Jede respektvolle Begegnung mit einem Tier hilft, das Bewusstsein für den Schutz dieser faszinierenden Lebensräume zu stärken.


Fazit – Santorinis wilde Seite unter Wasser

Wer Santorini nur über dem Wasser kennt, ahnt kaum, welche Schönheit sich unter der Oberfläche verbirgt.

Zwischen schwarzem Lavagestein und türkisfarbenem Meer lebt eine vielfältige Tierwelt – Fische, Oktopusse, Delfine und sogar Schildkröten.
Die Kombination aus Vulkanlandschaft und Meeresleben macht Santorini zu einem einzigartigen Ort für Naturfreunde, Taucher und Fotografen.

Wenn du beim nächsten Besuch in Perissa oder Ammoudi Bay ins Meer gehst, nimm dir Zeit. Schau genau hin.
Oft zeigt sich das Schönste erst, wenn man still bleibt – unter der Oberfläche.

Meerestiere in beliebten Reisezielen
Meerestiere Griechenland Meerestiere Kreta
Meerestiere Korfu Meerestiere Rhodos
Meerestiere Kykladen Meerestiere Santorini
Meerestiere Mykonos Meerestiere Zakynthos
Meerestiere Mallorca Meerestiere Kroatien
Meerestiere Bulgarien